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Geschichte des Mittelalters
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Ausschnitt aus der (gesüdeten) Weltkarte des Fra Mauro (Venedig, 1459 || Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana)
Die Geschichte des europäischen Mittelalters umfasst traditionell die Zeit zwischen 500 und 1500. Der Epochenname ist problematisch, denn er weist diesem Jahrtausend bloß eine Mittlerposition zwischen Antike und Neuzeit zu: Dementsprechend wird das ‚Mittelalter‘ häufig als rückständig imaginiert und dargestellt (Lesestoff dazu in der UB). Der Reiz in der Beschäftigung mit dieser Zeit liegt jedoch gerade darin, teils seltsam bekannte, teils auch irritierend fremde historische Phänomene aus ihrer Eigenlogik heraus verstehen zu lernen. So gesehen ist das Mittelalter ein Paradebeispiel, um fremde Kulturen verstehen zu lernen, Wurzeln heutiger Lebenswelten zu finden und immer wieder auch mit historischer Alterität konfrontiert zu werden.
In der Lehre zielt das Osnabrücker Team darauf ab, die ganze Breite des Mittelalters abzudecken, sowohl zeitlich (vom Früh- bis zum Spätmittelalter), räumlich (mit Blick auf verschiedene Regionen Europas sowie auch auf die Verbindungen Europas in die größere Welt) als auch thematisch (durch Veranstaltungen zur Kultur-, Politik-, Rechts-, Sozial-, Gender-, Religions- und Ideengeschichte).
In der Forschung stehen verschiedene Themenbereiche im Fokus, v. a. Fragen der Mobilität und des Reisens sowie der Kartographie bzw. geographischer Vorstellungen. Auch die Erforschung von Gewalt in ihren verschiedenen Ausprägungen ist einer der Schwerpunkte, ebenso wie die Erforschung frühmittelalterlichen Ehe- und Scheidungsrechts. Räumlich stehen Zentral- und Westeuropa im Fokus (das Heilige-Römische Reich, Frankreich und England).